Was macht eigentlich ein Life Coach?

Ein Beitrag von Kara Pientka

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Life Coaching stammt natürlich wie alles aus dem Coaching ursprünglich aus den USA. Hier  gab es ungefähr seit den 90ger Jahren schon Life Coaches. Barbara Sher, die kürzlich leider verstorben ist, hat damals mit ihrem Buch „Lebe das Leben wovon Du träumst“ eine Life Coaching Bewegung ausgelöst mit der Idee, dass man eben nicht einfach nur so „sein Leben lebt“, sondern dass es extrem sinnvoll und notwendig ist, seinem Leben in einer komplex gewordenen Realität eine bewusste Richtung zu geben. Sie sah diese Richtung, in dem man den eigene inneren Wünschen auf die Spur kommt (Ein weiteres Buch von ihr heisst: „Wishcraft“) und somit auch eine Richtung in seinem Leben etablieren kann, die einem Orientierung und Kraft gibt. Im deutschsprachigen Bereich gibt es Life Coaching seit erst knapp über 10 Jahren. Dr. Petra Bock und Kara Pientka brachten das erste europäische Life Coaching Konzept auf den Markt und es fand sehr schnell viele Anhänger. Mittlerweile gibt es zum Glück eine bunte Life Coach Schar im D-A-CH-Raum. Für alle Generationen und Geschmäcker. Denn die Wiese an Klienten ist zum Glück auch bunt. Und jeder Klient findet seinen passenden Coach.

Das sind die Kernthemen im Life-Coaching im Überblick:

  • Die Verbesserung der Lebensqualität
  • Lebensträume herausarbeiten und ins Leben bringen
  • Leben und Arbeiten in guter Balance
  • Lebensfreude und Sinn und Erfüllung im Leben

Wer eignet sich denn zum Life Coach?

Eine Eigenschaft oder besser Eigenart brauchen alle erfolgreiche Coaches: Ein erfolgreicher Coach ist immer eine „starke individuelle Persönlichkeit mit einem Sinn für ein gutes Leben.“ Denn nur wer eine starke innerlich recht freie Persönlichkeit ist, kann seinem Klienten ein starkes, klares Gegenüber auf Augenhöhe sein und ermuntern, sich auf den eigenen Lebensweg zu machen. Als angepasster sehr ängstlicher Zeitgenosse werde ich nicht authentisch vertreten können, dass mein Klient das Recht auf die Verwirklichung seiner Lebensträume hat. Und ich sollte auch von einem Life-Coach erwarten können, dass der es aushält, wenn ich mal wirklich tiefe Krisen empfinde, die immer auftauchen, wenn man echte Veränderungen anstrebt. Ein guter Life-Coach scheut keine menschlichen Tiefen und kann konstruktiv mit diesen Suchbewegungen von  Menschen umgehen.

Ein gut ausgebildeter Coach ist goldwert – Achten Sie auf ein seriöses Institut!

Neben dieser persönlichen Voraussetzung braucht es sehr gute fachliche und methodische Qualifikationen. Professionelle Institute zeichnen sich dadurch aus, dass die Lehr-Coaches selber im Coaching erfolgreich tätig sind und den Markt kennen. Das spricht – auch wenn es für viele erstmal sexy erscheint – gegen eine Ausbildung an einer Universität. Life-Coaching leben ist eben ein praktischer und kein theoretisch wissenschaftlicher Beruf. Schauen Sie also auf die Biografien der Lehrcoaches: Kennen die sich wirklich aus im Markt? Wie lange sind die schon etabliert? Seriöse Institute bieten auch immer kostenlose Vorgespräche an, bei denen Sie ein Bauchgefühl entwickeln können.

Wenn Sie selbst einen passenden Coach suchen, da gilt dasselbe. Schauen Sie, ob Ihr Life-Coach an einem renommierten Institut ausgebildet wurde. Dann hat er nämlich ein Zertifikat dort erworben und ist fachlich geprüft worden. INHESA prüft ihre Coaches sogar in Theorie und Praxis. Hier kann man sich auf jeden Fall auf die Qualität verlassen.

Natürlich verfügt ein ausgebildeter Life-Coach über ein entsprechenden Wertekanon und einen außergewöhnlich spürbar wertschätzenden Umgang mit Klienten jeglicher Couleur. Wenn Sie sich als Klient im Vorgespräch schon unwohl fühlen, kritisiert oder bewertet, suchen Sie das Weite.

Ein guter Life Coach ist ein Profi im Bereich der Kommunikation. Er kann richtig und vor allem wirksam hinhören, er hat selbst eine gute Ausdrucksweise, einen vielschichtigen und guten Wortschatz und ein sensibles  Gespür dafür, wann was und in welchem Ton gesagt werden kann. Denn gutes Coaching lebt von hervorragenden Spiegelungen durch den Coach, was nichts anderes heißt, als das der Coach durch seine Zusammenfassungen dem Klienten hilft, sich selbst zu verstehen – oder auf die Schliche zu kommen.

Ein guter Life-Coach kennt auch seine Grenzen und vermittelt dann an andere Profis

Ebenso weiß ein guter Life Coach, welche Bereiche er coacht bzw. coachen kann und welche nicht. Also bedeutet das auch, ein guter Life Coach weiß genau, welchen Auftrag er annimmt und welchen nicht. Wenn ein Life Coach keine Expertise in Scheidungsrecht hat, dann sollte er – im Falle des Bedarfs – wirklich auf eine falsche Beratung verzichten. Fundierte Expertise ist im Coaching auch immer gewünscht, wenn der Klient sie hören will. Hier gehen manche Coaching-Schulen an der Realität und Kundenwünschen vorbei, wenn sie Beratung aus Prinzip mit Coaching als unvereinbar ansehen. Hier vertritt INHESA die Ansicht, dass Coaching und Beratung hervorragend zusammengehen, wenn ein Coach weiss, wann was dran ist.

Ein Life-Coaching braucht immer einen Menschen, der wirklich etwas verändern will in seinem Leben. Man kann niemanden zwangs-coachen. Auch wenn sich das manche vielleicht anders wünschen…Ein Klient muss also einen Veränderungswunsch und einen Veränderungswillen mitbringen…

Coaching heißt, sich auf einen tiefen Prozess einzulassen– keine Hilfe mit billigen Tipps oder Kalendersprüchen

Das bedeutet, ein Coach hilft dem Klienten, sich klar zu werden, was er genau verändern möchte. Das ist oft nämlich gar nicht so leicht, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Jeder Mensch hat blinde Flecken und schlecht beleuchtete oder tote Winkel und hier hilft ein guter Coach zum „Klar sehen“. Ein Klient wird sich im Prozess also immer klarer, was er wirklich will und das nimmt Ängste und Zweifel, allein deshalb weil ein Selbst-Bewusstsein entsteht.

Ein guter Coach bietet Hilfestellung an, wenn der Klient mal den Überblick verliert. Der Coach, als sehr guter versierter Beobachter verfügt über Methoden, den Klienten immer wieder auf einen konstruktiven Weg zurückzuführen. Er ist wie ein Guide in einem manchmal unübersichtlichen Dschungel. In intensiven Dialogen mit gezielten Fragen geht es also darum, dass sich der Klient immer mehr an seine „innere Wahrhaftigkeit“ annähert, um dann in diesem Zustand echte Lebensziele zu formulieren, faule Kompromisse zu entlarven und den inneren Focus zu finden. Ist das erreicht, ist manches Coaching zu Ende und Klienten können dann ihren eigenen Weg gehen.

Manche Klienten wünschen sich auch eine konkrete Begleitung für eine Umsetzungs-Strategie. Auch das können versierte und gut ausgebildete Coaches. Wenn ich als Klient ein gutes Life-Coaching hinter mir habe, sollte ich in dem Leben angekommen sein, von dem ich morgens sage: so wollte ich immer leben. Ich bin zufrieden und erfüllt. Auf dem Weg dahin kann es zu Krisengefühlen kommen, aus denen mich mein Coach auch manchmal gezielt herausholen kann. Nicht mit billigen Kalendersprüchen, sondern mit echter Motivation und ernsthafter Unterstützung. Als Klient sollten Sie darauf achten, dass Sie sich immer ernst genommen fühlen von Ihrem Coach. Ein Coach, der Ihre Probleme nicht ernst nimmt, oder auch Ihre vielleicht ungewöhnlichen große Träume, ist nicht der richtige.

Ein guter Life-Coach sollte auch erkennen, wenn doch noch eine Therapie notwendig ist, weil vielleicht noch eine Verletzung aus der Vergangenheit nicht überwunden ist und sie dann kompetent an einen Therapeuten empfehlen und auf keinen Fall pseudo-therapeutisch mit Ihnen in Wunden rumwühlen. Dafür ist er nämlich nicht ausgebildet. Carol Kaufman von Insitute of Coaching in Harvard bringt es wunderbar auf den Punkt. „Therapy is following the path of your tears, Coaching is following the path of your dreams”.

Ein Life-Coach ist meist sympathisch und zugewandt, aber kein privater Freund

Ein sehr wichtiger Punkt ist auch, dass ein Coach extrem verbindlich und ernsthaft interessiert ist, dass er aber auch immer eine gute professionelle Distanz hält. Gemeinsam Abendessen oder gar Kinogänge torpedieren das Coach-Klienten-Verhältnis. Es geht auch nicht um Freundschaft oder eine längerfristige professionelle Beziehung wie bei einem Mentoring. Ein gutes Coaching ist eine Kurz-Zeit-Intervention und braucht auch immer eine gewisse Form von Distanz, damit der Coach nicht den notwendigen Abstand verliert. Denn dann kann er nicht mehr gut beobachten, was vor sich geht.

Ein Life Coach ist meisten auch kein Psychologe oder Therapeut. Es geht eben nicht um die eigene Vergangenheitsaufarbeitung, zumindest nicht im Schwerpunkt. Im Life-Coaching geht es um die Gegenwart und Zukunft der eigenen Lebensgestaltung. Wie möchte ich leben? Was möchte ich erleben? Was sind meine Lebensträume? Wie kann ich meine Lebensqualität erhöhen? Ein Coach hilft hier, dass der Klient für sich stimmige Lösungen in sich selbst findet. Ein guter Coach gibt keine Ratschläge. Denn die hätten mehr mit dem Coach als mit dem Klienten zu tun. Ein guter Coach bietet nur Impulse, Fragen und Vorschläge an. Der Klient bleibt immer in Selbst-Verantwortung. Denn: Im seriösen Life-Coaching gilt: Jeder Mensch ist und bleibt Experte seines Lebens.